Die Abendmahlsliturgie - einfach erklärt

Die Abendmahlsliturgie – einfach erklärt

von Martin Evang

Abendmahlsliturgie? Mit dem Wort fängt es schon an. Ein zusammengesetztes Wort. Erster Bestandteil: Abendmahl. So heißt der Teil des Gottesdienstes, in dem die Gemeinde Brot und Wein (oder Traubensaft) untereinander teilt. Jesus hat bei der letzten Abendmahlzeit seinen Jüngern von einem Brot zu essen und aus einem Kelch Wein zu trinken gegeben und ihnen gesagt: So sollt ihr das auch künftig machen. Deshalb feiern Christen in ihren Gottesdiensten bis heute das Abendmahl. Zweiter Bestandteil: Liturgie. Das ist die geordnete Folge von bestimmten Worten, Gesängen und Handlungen im Gottesdienst. Die Abendmahlsliturgie ist also die regelmäßige Folge von Worten, Gesängen und Handlungen, aus denen der Abendmahlsteil des Gottesdienstes besteht. Sie ist nicht völlig starr, aber auch nicht beliebig.

Es gibt nicht nur eine Abendmahlsliturgie, sondern unzählig viele; aber nur, wenn man auf die Einzelheiten guckt. Alle lassen sich grundsätzlich zwei Grundformen zuordnen. Grundform I ist der Typ der römischen Messe. Auf evangelischer Seite findet man diese Form in den lutherischen Kirchen. Man kann diesen Liturgietyp vor allem daran erkennen, dass die Gemeinde liturgische Gesänge singt (s.u.). Der andere Typ der Abendmahlsliturgie nach Grundform II ist knapper, ohne Gesänge. Das ist – im Anschluss an die spätmittelalterliche Gemeindekommunion – reformierte Tradition. In der rheinischen Kirche gibt es lutherische und reformierte Gemeinden, deshalb auch beide Typen der Abendmahlsliturgie. Und es gibt unierte Gemeinden, in denen beide evangelischen Traditionen verbunden sind. Logisch, dass dort auch bei den Abendmahlsliturgien Mischformen vorkommen.

Ob lutherisch, ob reformiert, ob uniert: Im Übergang zum Abendmahlsteil des Gottesdienstes singt die Gemeinde meist ein Abendmahlslied.

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