Abendmahl mit Kindern: Ein Nachmittag mit der Frauenhilfe

von Birgit Otto

Zunächst muss man sich über seine Zielgruppe klar werden, für die der Nachmittag mit dem nicht ganz leichten Thema gestaltet werden soll. Wer ist „die Frauenhilfe“?

Die Frauenhilfegruppen, die ich kenne, sind meist feste, manchmal sogar verschworene Gemeinschaften, in denen Neulinge nicht leicht Aufnahme finden, zumal dann, wenn die Damen ihre Stammplätze verteidigen. Die Gruppen bestehen aus Frauen, von denen viele als Flüchtlinge oder Vertriebene in die Gemeinde kamen, als sie noch jung waren. Sie sind dann in der Gemeinde zusammen mit den Einheimischen alt geworden, haben ihre Kinder gegenseitig gehütet und aufwachsen sehen, haben viel Schönes miteinander erlebt, gut gefeiert und enge Freundschaften geschlossen, die auch dann tragen, wenn der Partner oder ein Kind verstirbt. Sie trösten sich gegenseitig, beten füreinander und stehen einander in Zeiten der Krankheit bei.

Frauenhilfsgruppen erlebe ich als stabiles und stabilisierendes Element einer Gemeinde. Der Altersdurchschnitt liegt weit über 70 Jahren, Jüngeren fällt die Integration in die Gruppe nicht immer leicht. Die verschiedenen Generationen haben nun einmal, v.a. bedingt durch den Weltkrieg, unterschiedliche Lebensläufe und Themen, die sie interessieren.

Damit ist nicht gemeint, dass die Frauenhilfsfrauen durchweg konservativ seien. Im Gegenteil, sie können ganz schön kämpferisch sein, schließlich haben sie die 68er Jahre miterlebt und mitgestaltet.

In vielen Gemeinden hat die Meinung dieser oft recht großen und einflussreichen Gruppe hohes Gewicht. Viele Frauenhilfsfrauen kommen regelmäßig zum Sonntagsgottesdienst. Ihnen ist die Teilnahme am Abendmahl wichtig. Sie nehmen aber auch gern an Familien- und sonstigen alternativen Gottesdiensten teil, gestalten sie mitunter sogar mit.

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